Vorträge
Hier finden Sie einen Überblick über aktuell stattfindende Vorträge sowie einige der angebotenen Vortragsthemen. Alle Themen können individuell als Vorträge, Workshops oder Seminare abgehalten werden. Auch Sonderthemen sind auf Wunsch jederzeit möglich.
Termine 2023:
- 23.11.2023, 19:00 Uhr: Die Sterne von Teneriffa und La Palma, Ars Electronica Center Linz
Youtube Links und Vortrag Reviews:
- Youtube Link zum Vortrag Unter dem Kreuz des Südens – Astronomie in Chile vom 8.10.2022 am Ars Electronica Center in Linz
- Youtube Link zum Vortrag Das größte Auge der Welt – Das ELT Telescope der ESO vom 20.1.2022 am Ars Electronica Center in Linz
- Youtube Link zum Vortrag Im Olymp der modernen Astronomie – die Observatorien der Europäischen Südsternwarte ESO vom 11.11.2021 am Ars Electronica Center in Linz
Allgemeine Astronomie und Astrophysik
Kosmisches Licht - vom Urknall bis heute
Licht ist alltäglich und begleitet uns ständig durch unser Leben, aber dennoch ist seine wahre Natur nur schwer zu verstehen. Im Besonderen ist das Licht aus dem Kosmos so vielfältig wie die Farbpalette eines Malers, und für die Astronomen die wichtigste Botschaft zur Entschlüsselung verborgener kosmischer Rätsel.
Einen Teil dieser „Farbpalette des Lichts” können wir Menschen sehen, der überwiegende Anteil jedoch, bleibt für unsere Augen unsichtbar. Die moderne Astrophysik macht die ganze Palette des kosmischen Lichtes sichtbar, und so blicken wir heute fast bis zum Anbeginn der Welt zurück, Milliarden Jahre in die Vergangenheit. Der Vortrag widmet sich dem Thema aus einer kosmischen Perspektive, und bring etwas „Licht ins Dunkel“ des bekanntesten all-täglichen Phänomens.
- Orionnebel, VLT Survey Telescope, ESO
- NGC 300, ESO
- Helixnebel, VISTA Teleskop, ESO
Gravitationswellen und verschmelzende Neutronensterne - auf dem Weg zur Multi-Messenger Astrophysik
Zum ersten Mal überhaupt haben Astronomen sowohl Gravitationswellen als auch Licht von ein und demselben Ereignis beobachtet. Die Beobachtungen deuten darauf hin, dass es sich dabei um die Verschmelzung zweier Neutronensterne handelt, welche die Gravitationswellen verursachten.
Im Zuge der katastrophalen Folgen dieser Art von Verschmelzung werden schwere Elemente wie Gold und Platin im Universum verteilt. Möglich war diese Entdeckung im Jahr 2017 durch eine einzigartige Kollaboration von Instituten auf der ganzen Welt, darunter auch Einrichtungen der ESO, an der auch Österreich seit 2008 aktiv beteiligt ist.
- Artist’s impression of merging neutron stars, ESO
- Artist’s impression of merging neutron stars, ESO
- Artist’s impression of merging neutron stars, ESO
Vom Mythos zur Realität - Schwarze Löcher und das Zentrum der Milchstraße
1915 sagte Albert Einsteins Allgemeine Relativitätstheorie sie zum ersten Mal voraus, ein Jahr später bereits fand der deutsche Astronom Karl Schwarzschild eine Lösung für ein nicht rotierendes Schwarzes Loch. Einstein selbst konnte sich wenig mit ihrer Existenz anfreunden und erst in den späten Sechziger Jahren prägte John Archibald Wheeler die Bezeichnung „Schwarzes Loch“.
In den folgenden Jahrzehnten verdichteten sich die Hinweise auf ihre tatsächliche Existenz, bis in den letzten 10 Jahren große Durchbrüche in der astronomischen Beobachtung gelangen. Der Vortrag berichtet über diese exotischen Himmelsobjekte und die aktuellen Forschungsergebnisse in Zusammenhang mit den extrem masse-reichen Schwarzen Löchern im Zentrum unserer Milchstraße sowie in der elliptischen Galaxie M87. In letzterer gelang es sogar den „Schatten eines Schwarzen Lochs“ abzubilden.
- Simulation Gaswolke um Schwarzes Loch, ESO
- Erstes Bild eines Schwarzen Lochs, ELT Kollaboration
- Die Bahnen der Sterne um das Schwarze Loch im Herzen der Milchstraße, ESO
Exoplaneten - auf der Suche nach der zweiten Erde
Als 1995 der erste Exoplanet um den Stern 51Pegasi entdeckt wurde, ahnte noch niemand so richtig, was dies für die Entwicklung der modernen Astrophysik bedeutet. Planeten um fremde Sterne waren für viele Astronomen kaum vorstellbar und der Himmel frei von fremden Planeten. Seither blieb kein Stein auf dem anderen: Mit Hilfe ausgefeilter Nachweismethoden an Großteleskopen der 10m-Klasse sowie Satellitenmissionen wie „Kepler“ bevölkerte sich der Himmel plötzlich mit tausenden Planeten um fremde Sonnen.
Mehr und mehr steht dabei die Suche nach Planeten in sogenannten lebensfreundlichen Zonen im Mittelpunkt. Es sind jene Bereiche der Planetensysteme, in denen Wasser in flüssigem Zustand existieren kann. Was liegt hier näher als die Frage: Gibt es dort Leben im All? Der Vortrag beleuchtet den aktuellen Stand der Exoplanetenforschung und die Suche nach erdähnlichen Planeten um fremde Sterne.
- Künstlerische Darstellung des Exoplaneten 51Pegasi b, ESO
- Habitable Zone, ESO
- Künstlerische Darstellung der Oberfläche des Planeten Proxima b, ESO
Rosettas Jagd nach dem Kometen
Die ESA Raumsonde Rosetta erreichte mit Ihrer Schwestersonde Philae nach mehr als zehnjähriger Reise durch das Sonnensystem am 6. August 2014 den Kometen 67P Churyumov-Gerasimenko, am 12. November 2014 setzte Rosetta den Lander Philae auf der Kometenoberfläche ab. Rosetta und Philae begleiten seither den Kometen bei seinem Flug durchs Sonnensystem und übermitteln unzählige fantastische Bilder und Daten des Kometen zur Erde.
Der Vortrag berichtet über eine einzigartige Mission in der Geschichte der Raumfahrt, gibt einen Überblick über das Projekt, beleuchtet im Besonderen die Ereignisse in Zusammenhang mit der Ankunft von Rosetta beim Kometen, die teilweise geglückte Landung von Philae am Kometenkern und berichtet von einigen herausragenden wissenschaftlichen Ergebnissen.
- Komet Churyumov-Gerassimenko, NAVCAM, ESA
- Komet Churyumov-Gerasimenko, ESA/Rosetta/Navcam
- Komet Churyumov-Gerassimenko, NAVCAM, ESA
Den Mars entdecken und staunen - ein Ausflug zu unserem Nachbarn im All
Der Mars ist nach der Erde der am besten erforschte Himmelskörper in unserem Sonnensystem. Über ihn ist teilweise mehr bekannt als über manch irdische Tiefseeregionen. Auch wenn auf dem Mars keine „Grünen Männchen“ wohnen, so gilt er aufgrund seiner Ähnlichkeit mit Erde als Kandidat für Leben im Sonnensystem. Wir wissen heute, dass auf dem Mars in größeren Mengen Wasser existiert, Wind geht und Erosionsprozesse stattfinden.
Seit Beginn des Raumfahrtzeitalters wurden 53 Raumsonden zum Mars geschickt, zuletzt landete im Februar 2021 der NASA-Rover „Perseverance“ im Jezero Krater auf der nördlichen Marshalbkugel. Er führt zum ersten Mal in der Geschichte der Raumfahrt einen robotischen Helikopter mit dem Namen „Ingenuity“ mit, der auf dem Mars mehrmals selbständig flog. Der Vortrag stellt unseren Nachbarplaneten vor und lässt uns über die faszinierenden Landschaften und Eigenschaften des „Roten Planeten“ staunen.
- Gesteine auf Oberfläche, Mars Pathfinder, NASA
- Marslandschaft, NASA
Das digitale Universum – eine Reise an die Grenzen von Raum und Zeit
1997 wurde das American Museum of Natural History von der NASA mit der Entwicklung einer vollkommen neuartigen Datenvisualisierung von astronomischen Inhalten beauftragt. Als Ergebnis entstand das sogenannte „Digitale Universum“, eine Datenbank, welche die Einträge aller bekannten astronomischen Kataloge mit Entfernungsangaben zusammenfasst. In diesem Zusammenhang wurde zum ersten Mal eine umfassende Visualisierung astrometrischer Daten in Planetarien ermöglicht.
Von der Erde über unsere Planeten des Sonnensystems, die Sterne der Sonnenumgebung, die Milchstraße, die Galaxien der Lokalen Gruppe bis hin zu den Strukturen des fernen Universums und des kosmischen Mikrowellenhintergrundes führt die interaktiv gestaltete Reise. Ein Vortrag über Wissenschaftsvisualisierung, Astrophysik und die unermesslichen Dimensionen unseres Kosmos.
- Kosmischer Mikrowellenhintergrund, AMNH
- Sterne und Milchstraße, AMNH
- Sonnensystem, AMNH
Alle Zeit der Welt - das himmlische Uhrwerk von Sonne, Mond und Sternen
Die Zeit erscheint uns als das Normalste der Welt und wir alle haben unsere Mühe mit ihr. Doch was wissen wir tatsächlich über sie? Die Astronomen gelten seit jeher als die Hüter der Zeit. Schon vor Jahrtausenden waren Tag und Nacht, die Einteilung des Jahres in Wochen, Monate und Tage für die Menschen von immenser Bedeutung.
Verschiedene Kalendersysteme versuchten Struktur in die himmlischen Sphären zu bringen und das Leben der Menschen auf der Erde zu ordnen. Ausgehend von historischen und philosophischen Betrachtungen behandelt der Vortrag die astronomische Dimension der Zeit- und Zeitmessung: Erdrotation, Sonnen- und Mondlauf, Kalender, Uhren, Navigation, Zeitsysteme, Schaltsekunden und moderne Zeitmessung.
- Sonne im Weißlicht, Teneriffa 2010
- Zunehmender Mond, Wien 2019
- Pfeifennebel mit Umgebungssternen der Milchstraße, Kiripotib 2018
Astronomie Reisen
Himmlische Orte – die größten Sternwarten der Welt
Astronomen sind Reisende. Sie fahren in entlegene Gebiete, um Finsternisse und astronomische Ereignisse zu sehen oder einfach an Observatorien zu beobachten. Unsere Exkursion beginnt auf Teneriffa, wo das größte Sonnenteleskop Europas steht. Am Berg der Jünglinge auf La Palma wiederum betreiben zehn Nationen Teleskope, und seit wenigen Jahren befindet sich dort das „Gran Telescopio de Canarias“, das größte Einzelteleskop der Welt.
Der Südwesten der USA von Neu Mexico über Arizona bis nach Kalifornien bietet ebenfalls ideale Bedingungen für die Astronomie und Astrophysik. Die Reise geht weiter zum Pazifischen Ozean, wo am Rande des schlafenden Vulkans „Mauna Kea“ auf Hawaii eines der bedeutendsten astronomischen Observatorien der Gegenwart steht. Zur Erforschung des Südsternhimmels reisen wir abschließend zur „Europäische Südsternwarte“ nach Chile. In der Atacama Wüste steht der „Olymp der modernen Astronomie“, das Observatorium auf Cerro Paranal sowie das ALMA Teleskop auf Chajnantor.
- Atacama Large Millimeter/submillimeter Array (ALMA), ESO
- VLT auf Cerro Paranal, ESO
- Mauna Kea Observatorium, Hawaii
Namibias Sterne zum Greifen nah – eine Reise zum schönsten Nachthimmel der Welt
Namibia, das faszinierende Land im Südwesten Afrikas, ist nicht nur seiner Landschaften wegen beliebt und bekannt. Wer das Land bereist, stellt rasch fest, dass der Himmel so klar und eindrucksvoll wie sonst fast nirgendwo anders ist. Hierfür gibt es mehrere Gründe: Einerseits ist es das trockene Klima im namibischen Winter (Juni-September) und die Höhenlage auf dem Plateau von Windhoek, anderseits die sehr geringe Bevölkerungsdichte und daher kaum vorhandene Lichtverschmutzung.
Schlussendlich ist es aber der Südsternhimmel selbst, der von Namibia aus in all seiner Pracht zu beobachten ist. Diese Tatsache führte dazu, dass in Namibia seit mehreren Jahren ein regelrechter “Astrotourismus” entstand. Einige Farmen erkannten das Potential und bauten Sternwarten für die internationale Gemeinschaft der Amateurastronomen. Doch auch die Berufsastronomen haben Namibia schon seit langer Zeit entdeckt und so gibt es beim Gamsberg bei Windhoek die H.E.S.S. Teleskope für die Erkundung des Kosmos.
Der Autor bereiste Namibia 2013, 2018 und 2022 zum Zwecke der Astronomie und Astrophotographie. Der Vortrag beschreibt mit zahlreichen Bildern die Besonderheiten des südlichen Sternenhimmels, nimmt Bezug auf die Landschaft, schildert die Erlebnisse auf den Astrofarmen Kiripotib und Rooisand sowie während der anschließenden Rundreise durch Namibia.
- SMC und LMC, Kiripotib 2018
- Himmelsüdpol, Kiripotib 2022
- Saturn und Milchstraße, Kiripotib 2018
Eine kosmische Trilogie – Astronomie von New Mexico bis Hawaii
Im Frühjahr 2012 ereignete sich eine außergewöhnliche kosmische Trilogie: Innerhalb von 16 Tagen konnten eine ringförmige Sonnenfinsternis, eine Mondfinsternis und der letzte Venustransit in diesem Jahrhundert beobachtet werden. Der Autor reiste dazu von Santa Fe in Neumexiko über Arizona und Kalifornien bis nach Hawaii.
Große Sternwarten wie das Very Large Array, Kitt Peak oder Mount Wilson lagen ebenso auf dem Weg wie die Wüste Arizonas und als Highlight der berühmteste aller Berge der Astronomen, „Mauna Kea“, der 4200m hohe „Weiße Berg“ auf Hawaiis Big Island. Für die Ureinwohner Hawaiis ist er ein heiliger Berg, für die Astronomen und Astrophysiker der weltweit beste Ort für die Erforschung des Himmels.
Der Vortrag präsentiert diese kosmische Trilogie, gepaart mit Bildern und Erlebnissen einer astronomischen Reise, vom wilden Westen der USA bis zum Gipfel der astronomischen Forschung auf: „Mauna O Wākea, the astonishing Mountain, that stands in the calm“.
- Mondaufgang über Schatten des Mauna Kea, Hawaii 2012
- Very Large Array, New Mexico 2012
- White Sands, New Mexico 2012
Astronomische Observatorien
Sternstunden – von Galilei zum ELT der ESO
Ausgangspunkt sind die Entdeckungen der Jupitermonde von Galileo Galilei im Jahre 1610 mit seinem Fernrohr und den revolutionären Gedanken des kopernikanischen Weltsystems.
Nach einem Überblick zur Geschichte des astronomischen Teleskops steht das modernste astronomische Observatorium der Welt, das VLT am Cerro Paranal in Chile, im Mittelpunkt der Betrachtungen. 10 Highlights astronomischer Forschung mit dem VLT führen uns bis an die Grenzen des bekannten Universums. Abschließend folgt ein Ausblick auf die Zukunft der Astronomie an der Europäischen Südsternwarte mit ALMA und ELT, dem größten Auge der Welt.
- VLT auf Cerro Paranal, ESO
- Atacama Large Millimeter/submillimeter Array (ALMA), ESO
- Künstlerische Darstellung des Extremely Large Telescope (ELT), ESO
Die Sterne von Teneriffa und La Palma
Im Sommer 1799 besuchte der berühmte Forschungsreisende Alexander von Humboldt Teneriffa. Innerhalb einer Woche erkundete er den Archipel und erkannte schon damals die Einzigartigkeit von Flora und Fauna sowie die Schönheit des Himmels über Teneriffa. Heute beherbergen Teneriffa und ihre Nachbarinsel La Palma zwei der bedeutendsten astronomischen Observatorien der Welt.
Am Observatorio del Teide sowie am Roque de los Muchachos erforschen Wissenschafter/-innen Tag und Nacht den Himmel. Der Vortrag stellt die Observatorien und ihre Standorte vor und berichtet in zahlreichen Bildern über die Schönheit des Himmels auf den Kanaren.
- Observatorio del Teide
- OGS der ESA und Teide auf Teneriffa
- Observatorio Roque de los Muchachos
Unter dem Kreuz des Südens - Astronomie in Chile
An der Westküste Südamerikas liegt ein faszinierendes Land. Es erstreckt sich von Peru im Norden bis nach Feuerland im Süden, mehr als 4000 Kilometer entlang der pazifischen Küste. Dagegen beträgt seine Ost-West Ausdehnung im Mittel nur 180 Kilometer und weist große Höhenunterschiede vom Meer bis zu den höchsten Gipfeln der Anden auf. Der kalte Humboldtstrom vor der Küste sowie die hohen Anden im Osten haben im Norden des Landes eine der trockensten Wüsten der Erde geschaffen, die Atacama. Schon Mitte des 20. Jahrhunderts haben mehrere Nationen die Besonderheit dieser Landschaft für die Erforschung des Himmels erkannt und dort zahlreiche astronomische Observatorien erbaut. Der Vortrag entführt uns in den Norden Chiles und berichtet von außergewöhnlichen Landschaften und besonderen Orten, an denen sich die Menschen der Erforschung des Südsternhimmels verschrieben haben.
- UT4 auf Cerro Paranal
- Cerro Armazones mit Vollmond
- Kreuz des Südens mit dänischem 1,54m Teleskop
Das größte Auge der Welt – das Extremely Large Telescope der ESO
Ende Mai 2017 hat auf Cerro Armazones in Chile der Bau des “Extremely Large Telescopes” (ELT) begonnen. Als größtes Teleskop aller Zeiten wird sein Hauptspiegel einen Durchmesser von 39 Metern besitzen und die 15-fache Lichtsammelleistung der größten derzeit in Betrieb befindlichen optischen Teleskope haben. Die Optik des ELT folgt einem neuen Design, bei dem das Licht insgesamt fünf Spiegel passiert und mit seiner adaptiven Optik rund 15-mal schärfere Bilder als das Hubble-Weltraumteleskop liefern wird.
Der Vortrag stellt die Europäische Südsternwarte ESO und ihre Observatorien in Chile vor, berichtet vom aktuellen Baufortschritt des ELT und einigen der grundlegenden astronomischen Fragen, die mit dem Teleskop erforscht werden sollen. Das Themenspektrum spannt sich von Extrasolaren Planeten, Schwarzen Löchern, Geburt, Leben und Tod der Sterne, der Entwicklung von Galaxien, Kosmologie und frühes Universum bis hin zu fundamentalen Fragen der Physik unserer Zeit.
- Künstlerische Darstellung des Extremely Large Telescope (ELT), ESO
- ELT Laser, ESO
- Rendering Extremely Large Telescope (ELT), ESO
Astronomie- und Raumfahrtgeschichte
Auf den Spuren Galileo Galileis
Er ist einer der berühmtesten Philosophen, Mathematiker, Physiker und Astronomen der Renaissance. Er lebte in einer Zeit, die für uns zeitlich so weit entfernt scheint, dass wir sie uns kaum vor Augen führen können. Seine Forschungen und sein Leben aber strahlen bis in unsere heutigen Tage, und viele seiner Gedanken und Erfindungen sind bis in unsere moderne Zeit präsent.
Der Vortrag begleitet uns durch das Leben Galileo Galileis, von Pisa und Padua über Florenz und Rom bis nach Arcetri. Der Vortragende folgte den Spuren Galileis in Italien und berichtet über die Physik und Astronomie des 16. und 17. Jahrhunderts und seine Bezüge zur Gegenwart.
- Portrait Galileo Galilei von Justus Sustermans, 1636
- Grab Galileo Galileis in Santa Croce
- Florenz
Tycho Brahe, Johannes Kepler und das dritte Planetengesetz
Vor 400 Jahren entdeckte Johannes Kepler sein heute nach ihm benanntes 3.Gesetz der Planetenbewegung. Es war am 15. Mai 1618, als er zum ersten Mal die korrekte Relation zwischen den Umlaufzeiten und großen Halbachsen der Planeten notierte. All dies ereignete sich in Linz, der Hauptstadt Oberösterreichs, wo Kepler seit 1612 mit seiner Familie lebte.
Die Vorarbeit dazu leistete er bereits in Prag, zuerst als Mitarbeiter Tycho de Brahes, wenig später als dessen Nachfolger und Kaiserlicher Mathematiker unter Rudolph II. Der Vortrag berichtet über Keplers Zeit in Prag und Linz, über den schwierigen Weg zu seinem dritten Gesetz und eine Neuentdeckung im Jahre 2017.
- Astronomische Uhr und Tyenkirche in Prag
- Denkmal Brahe und Kepler in Prag
- Brahe und Keplermuseum auf Schloss Benatek
Der Stern von Bethlehem – die Geschichte einer himmlischen Begegnung
Viele Erzählungen ranken sich um den „Stern von Bethlehem“, der seit jeher Gläubige, Historiker aber auch Astronomen fasziniert und bewegt. Was leuchtete damals so auffällig am Himmel, war es ein Stern, ein Komet, oder gar eine Supernova? Wer waren diese Sterndeuter aus dem Osten, woher kamen sie und was bewog sie zu ihrer außergewöhnlichen Reise?
Ausgehend von kulturhistorisch-, theologischen Quellen in den Kindheitsgeschichten der Evangelien berichtet der Vortrag von Himmelsbeobachtungen im alten Babylon, der Reise der Magier nach Judäa, Zeit- und Kalenderrechnung, von Kometen, neu aufleuchtenden Sternen sowie babylonisch/griechischen Horoskopen. Es ist die faszinierende Geschichte eines weltbewegenden Phänomens, erzählt aus astronomiehistorischer Sicht.
- Capella della Scrovegni, Padua
- Vortrag über den Stern von Bethlehem in Linz, AEC
- Anbetung der Könige von Giotto di Bondone in der Capella degli Scrovegni in Padua
Weltraum-Land Österreich
Am 2.10.1991 startete Sojus TM-13 vom Weltraumbahnhof Baikonur zum Flug ins All. Mit an Bord war der Elektrotechniker Franz Viehböck, der erste Österreicher im All. Heute fliegen europäische, amerikanische, russische und japanische Astronaut/-innen zur Internationalen Raumstation, Franz Viehböck blieb der einzige österreichische Raumfahrer.
Österreich wurde dennoch zum Weltraum-Land. Wie war dies geschehen? Im Rahmen des „ESA Oral History“ Projekts führte der Vortragende Interviews mit 17 Pionieren der österreichischen Raumfahrt. Anhand dieser Interviews berichtet Peter Habison darüber, wie Österreich zu einem Weltraum-Land wurde und sich einen wichtigen Platz in der europäischen Raumfahrt und Raumfahrtpolitik sicherte. Im Jahr 2014 erschien sein gleichnamige Buch „Weltraum-Land Österreich – Pioniere der Raumfahrt erzählen“.
- Johannes Ortner by Stefan Seip
- Franz Viehböck by Stefan Seip
- Willibald Riedler by Stefan Seip
Wissenschaftskommunikation
Wege der Wissenschaftskommunikation und der Himmel über uns
Wissenschaftliche Theater, Simulation in Planetarien und Science Centern, Fernseh- und Radiodokumentationen…: Die Wege der Popularisierung von Wissenschaft und Forschung haben sich weit verzweigt. Unablässig produzieren Wissenschaftler neues Wissen, das für die Öffentlichkeit aufbereitet werden muss. Die klassischen Bildungseinrichtungen stehen dabei in einem produktiven Wettbewerb mit den Massenmedien und sehen sich ständig vor neuen Herausforderungen.
Welche Strategien und welches Portfolio an Methoden verwenden Wissensvermittler heute, um komplexe Zusammenhänge zu transportieren? Wo kann dramaturgische Verkürzung dem Verständnis helfen und wann artet sie in Populismus aus? Die Vermittlung von Astronomie und Weltraumwissenschaften spielt in diesem Bereich eine besondere Rolle. Was können wir von ihr lernen und welche neuen Wege in der Kommunikation an die Öffentlichkeit werden hier beschritten?
Online Vorträge
Unter dem Kreuz des Südens – Astronomie in Chile
An der Westküste Südamerikas liegt ein faszinierendes Land. Es erstreckt sich von Peru im Norden bis nach Feuerland im Süden, mehr als 4000 Kilometer entlang der pazifischen Küste. Dagegen beträgt seine Ost-West Ausdehnung im Mittel nur 180 Kilometer und weist große Höhenunterschiede vom Meer bis zu den höchsten Gipfeln der Anden auf. Der kalte Humboldtstrom vor der Küste sowie die hohen Anden im Osten haben im Norden des Landes eine der trockensten Wüsten der Erde geschaffen, die Atacama. Schon Mitte des 20. Jahrhunderts haben mehrere Nationen die Besonderheit dieser Landschaft für die Erforschung des Himmels erkannt und dort zahlreiche astronomische Observatorien erbaut. Der Vortrag entführt uns in den Norden Chiles und berichtet von außergewöhnlichen Landschaften und besonderen Orten, an denen sich die Menschen der Erforschung des Südsternhimmels verschrieben haben.
Das größte Auge der Welt – Das Extremely Large Telescope der ESO
Ende Mai 2017 hat auf Cerro Armazones in Chile der Bau des “Extremely Large Telescopes” (ELT) begonnen. Als größtes Teleskop aller Zeiten wird sein Hauptspiegel einen Durchmesser von 39 Metern besitzen und die 15-fache Lichtsammelleistung der größten derzeit in Betrieb befindlichen optischen Teleskope haben. Die Optik des ELT folgt einem neuen Design, bei dem das Licht insgesamt fünf Spiegel passiert und mit seiner adaptiven Optik rund 15-mal schärfere Bilder als das Hubble-Weltraumteleskop liefern wird.
Der Vortrag stellt das Konzept dieses größten optischen Teleskops der Welt vor, berichtet vom aktuellen Baufortschritt und einigen der grundlegenden astronomischen Fragen, die mit dem Teleskop erforscht werden sollen. Das Themenspektrum spannt sich von Extrasolaren Planeten, Schwarzen Löchern, Geburt, Leben und Tod der Sterne, der Entwicklung von Galaxien, Kosmologie und frühes Universum bis hin zu fundamentalen Fragen der Physik unserer Zeit.
Im Olymp der modernen Astronomie - die Observatorien der Europäischen Südsternwarte ESO
Die ESO, die Europäische Südsternwarte, ist das wissenschaftlich produktivste Observatorium der Welt. Sie stellt Astronomen und Astrophysikern in Europa und auf der ganzen Welt modernste Einrichtungen zu Erforschung des Universums zur Verfügung.
In Chile betreibt die ESO drei erstklassige Beobachtungsstandorte in der Atacama-Wüste. Mehrere mittelgroße optische Teleskope stehen auf La Silla, dem ersten ESO Observatorium. Weiter im Norden befindet sich auf dem 2600 Meter hohen Cerro Paranal das Very Large Telescope (VLT). Die Anlage besteht aus vier 8,2-Meter-Teleskopen, vier Hilfsteleskopen, den VST- und VISTA-Teleskopen und wird zurecht der Olymp der modernen Astronomie bezeichnet. Der dritte Standort ist der 5000 Meter hohe Llano de Chajnantor. Hier ist die ESO Partner der ALMA-Kollaboration, die auf dem Hochplateau 66 Radioteleskopen betreibt. Zusätzlich arbeitet die ESO am Bau des Extremely Large Telescopes (ELT), des größten Einzelteleskops der Welt, welches einen Spiegeldurchmesser von 39 Meter besitzen wird.
Der Vortrag stellt die ESO, ihre Observatorien und Projekte in zahlreichen faszinierenden Bildern und Videos vor.
Schwerelos - Leben und Forschen auf der Internationalen Raumstation
400km über unseren Köpfen kreist die Internationale Raumstation ISS. Seit dem Jahr 2000 ist sie ständig von Astronaut*innen bewohnt und als unser Vorposten im All ist sie Lebensraum, Labor und Forschungsstation in einem.
Die auf der Raumstation durchgeführten Experimente sind vielfältig und reichen von Fragen der Medizin und Biologie, der Materialwissenschaften und Physik, dem Studium der Erde und ihrem Klima, zu Fragen der Sonne und den Planeten im Sonnensystem bis hinaus in die astronomischen Weiten des Kosmos.
Der Vortrag gibt einen Einblick in das schwerelose Leben und Forschen der Astronaut*innen auf der ISS.
Exoplaneten - Auf der Suche nach der zweiten Erde
Als 1995 der erste Exoplanet um den Stern 51Pegasi entdeckt wurde, ahnte noch niemand so richtig, was dies für die Entwicklung der modernen Astrophysik bedeutet.
Planeten um fremde Sterne waren für viele Astronomen kaum vorstellbar und der Himmel frei von fremden Planeten. Seither blieb kein Stein auf dem anderen: Mit Hilfe ausgefeilter Nachweismethoden an Großteleskopen der 10m-Klasse sowie Satellitenmissionen wie „Kepler“ bevölkerte sich der Himmel plötzlich mit tausenden Planeten um fremde Sonnen.
Mehr und mehr steht dabei die Suche nach Planeten in sogenannten lebensfreundlichen Zonen im Mittelpunkt. Es sind jene Bereiche der Planetensysteme, in denen Wasser in flüssigem Zustand existieren kann.Was liegt hier näher als die Frage: Gibt es dort Leben im All? Der Vortrag beleuchtet den aktuellen Stand der Exoplanetenforschung und die Suche nach erdähnlichen Planeten um fremde Sterne.
Kosmisches Licht - vom Urknall bis heute
Licht ist alltäglich und begleitet uns ständig durch unser Leben, aber dennoch ist seine wahre Natur nur schwer zu verstehen. Im Besonderen ist das Licht aus dem Kosmos so vielfältig wie die Farbpalette eines Malers, und für die Astronomen die wichtigste Botschaft zur Entschlüsselung verborgener kosmischer Rätsel. Einen Teil dieser „Farbpalette des Lichts” können wir Menschen sehen, der überwiegende Anteil jedoch, bleibt für unsere Augen unsichtbar.
Die moderne Astrophysik macht die ganze Palette des kosmischen Lichtes sichtbar, und so blicken wir heute fast bis zum Anbeginn der Welt zurück, Milliarden Jahre in die Vergangenheit.
Der Vortrag widmet sich dem Thema aus einer kosmischen Perspektive, und bring etwas „Licht ins Dunkel“ des bekanntesten all-täglichen Phänomens.
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Bei Interesse stehen wir gerne für eine unverbindliche Anfrage zur Verfügung.