Unter dem Kreuz des Südens – Astronomie in Chile
Im Herbst und Winter 2021/22 findet am Ars Electronica Center die Vortragsreihe “Unter dem Kreuz des Südens” statt. In drei Vorträgen beschreibt Peter Habison die Vorzüge Chiles als Gastland für internationale Observatorien und astronomische Projekte, von der Amateurastronomie bis zu den größten professionellen Observatorien der Erde. Die Vorträge werden aufgezeichnet und sind anschließend als Videos zum Nachsehen verfügbar. Hier ein kurzer inhaltlicher Überblick über die Vorträge:
Unter dem Kreuz des Südens – Astronomie in Chile
An der Westküste Südamerikas liegt ein faszinierendes Land. Es erstreckt sich von Peru im Norden bis nach Feuerland im Süden, mehr als 4000 Kilometer entlang der pazifischen Küste. Dagegen beträgt seine Ost-West Ausdehnung im Mittel nur 180 Kilometer und weist große Höhenunterschiede vom Meer bis zu den höchsten Gipfeln der Anden auf. Der kalte Humboldtstrom vor der Küste sowie die hohen Anden im Osten haben im Norden des Landes eine der trockensten Wüsten der Erde geschaffen, die Atacama. Schon Mitte des 20. Jahrhunderts haben mehrere Nationen die Besonderheit dieser Landschaft für die Erforschung des Himmels erkannt und dort zahlreiche astronomische Observatorien erbaut. Der Vortrag entführt uns in den Norden Chiles und berichtet von außergewöhnlichen Landschaften und besonderen Orten, an denen sich die Menschen der Erforschung des Südsternhimmels verschrieben haben.
Vortragsdatum: folgt
Im Olymp der modernen Astronomie – die Observatorien der Europäischen Südsternwarte ESO
Die ESO, die Europäische Südsternwarte, ist das wissenschaftlich produktivste Observatorium der Welt. Sie stellt Astronomen und Astrophysikern in Europa und auf der ganzen Welt modernste Forschungseinrichtungen zur Verfügung. In Chile betreibt die ESO drei erstklassige Beobachtungsstandorte in der Atacama-Wüste. In La Silla befinden sich mehrere mittelgroße optische Teleskope, auf Cerro Paranal steht mit dem Very Large Telescope das produktivste astronomische Observatorium der Welt. Das VLT besteht aus vier 8,2-Meter-Teleskopen, vier Hilfsteleskopen, den VST- und VISTA-Teleskopen. Der dritte Standort ist der 5000 Meter hohe Llano de Chajnantor. Hier ist die ESO Partner der ALMA-Kollaboration, die aus 66 Submillimeter-Antennen besteht. Derzeit arbeitet die ESO am Bau des ELT, eines Teleskops der 40-Meter-Klasse, dem größten optischen Teleskop der Erde. Der Vortrag stellt die ESO als Organisation, ihre Observatorien in Chile sowie einige ihrer wichtigsten Projekte vor.
Vortragsdatum: 11.11.2021, 19:00 Uhr, Link zur Vortragsankündigung
Das größte Auge der Welt – Das Extremely Large Telescope der ESO
Ende Mai 2017 hat auf Cerro Armazones in Chile der Bau des “Extremely Large Telescopes” (ELT) begonnen. Als größtes Teleskop aller Zeiten wird sein Hauptspiegel einen Durchmesser von 39 Metern besitzen und die 15-fache Lichtsammelleistung der größten derzeit in Betrieb befindlichen optischen Teleskope haben. Die Optik des ELT folgt einem neuen Design, bei dem das Licht insgesamt fünf Spiegel passiert und mit seiner adaptiven Optik rund 15-mal schärfere Bilder als das Hubble-Weltraumteleskop liefern wird. Der Vortrag stellt das Konzept dieses größten optischen Teleskops der Welt vor, berichtet vom aktuellen Baufortschritt und einigen der grundlegenden astronomischen Fragen, die mit dem Teleskop erforscht werden sollen. Das Themenspektrum spannt sich von Extrasolaren Planeten, Schwarzen Löchern, Geburt, Leben und Tod der Sterne, der Entwicklung von Galaxien, Kosmologie und frühes Universum bis hin zu fundamentalen Fragen der Physik unserer Zeit.
Vortragsdatum: 20.1.2022, 19:00 Uhr
Bilder: ESO und Peter Habison